Forschungsschwerpunkte
Theorien politischen Handelns mit besonderem Akzent auf dem dramaturgischen Handlungsmodell, wobei im Anschluss an H. Arendt, J. Dewey, E. Goffman und andere Autoren ein Konzept des Politischen entwickelt wird, das die öffentliche, genereller: performative und rhetorische Seite betont. Damit wird zum einen generell und formal die Spezifik des Politischen erschlossen. Zum anderen können so verschiedene Dimensionen von Politik in ihrer Komplexität thematisiert werden, ohne sie auf das Handeln oder dessen Inszenierung zu verkürzen.
Der Gestaltwandel der Demokratie bildet einen zweiten Fokus meiner Arbeit. Dabei geht es um die viel diskutierte Ablösung der Demokratie vom National- bzw. Sozialstaat, um den Formenwandel von Verhandlungs- und Mediensystemen, den Umbau des intermediären Sektors und der Strukturen zivilgesellschaftlichen Engagements. Neben dem strukturellen Wandel interessieren hier insbesondere der Wandel historisch-politischer Semantiken (Bürger- und Staatsbegriff, Gemeinwohl, Gemeinsinn, Solidarität) und ihre Einbindung in verhaltenswirksame Weltbilder bzw. Ideologien. In diesem Rahmen wird u.a. nach den Bedingungen und Grenzen eines modernen Kosmopolitismus gefragt.
Den dritten Fokus meiner Arbeit bildet die europäische Geschichte politischer Ideen, wobei der Schwerpunkt auf der Zeit vom 18. Jahrhundert aufwärts liegt. In diesem Feld sind methodische Fragen der Ideengeschichtsschreibung, die Forschungen und Editionen zu Tocqueville, Marx und zum spezifischen politischen Ordnungsdenken von Leibniz, Wolff und Hegel angesiedelt. Ein besonderes Kapitel bilden Forschungen zu Theoretikern der Politik im amerikanischen Exil (Leo Strauss, Hannah Arendt) und deren Übertragung von Ideen und Denkweisen in andere Kontexte.